Controlling 21

Dr. J. Schuhmacher

vg

Gestaltung

Das Layout entsteht im Kopf.

Da man ein Layout, Design etc. "entwerfen" kann, müssen logische Regeln dafür existieren.

Gestaltpsychologie - Gestaltgesetze

Es geht hier um die Frage: Wie entstehen gruppierte Bilder / Strukturen und wie entstehen Interpretationen von Bildern / Strukturen?
Hierzu wurden seit 1890 weltweit wissenschaftliche Untersuchungen durchgeführt, deren Ergebnisse zusammengefasst folgende Regeln liefern:

Das Gesetz der

Es finden sich noch zahlreiche weitere Gesetze, z.B. der Gleichheit, der größeren Dichte, der geringsten Inhomogenität, der objektiven Einstellung, des glatten Verlaufs, der Geschlossenheit etc.

Geistige Beschränkung

Eine Eigenart unseres Bewusstseins ist es, aus Effizienzgründen einem Sinneseindruck nur eine Bedeutung je Zeiteinheit zuzuweisen. Jeder kennt dies von der Darstellung perspektivischer Unmöglichkeiten, optischer Täuschungen und multistabiler Wahrnehmungsphänomene, wie z.B. Eschers abwärts laufenden Treppen, die dann doch hinaufführen.

Hinweise:

Grundregel

Dinge sollte man möglichst einfach und eindeutig gestalten.
KISS: keep it simple and straight

Metaphern

Bildliche Übertragungen können im wohlüberlegten Einzelfall hilfreich sein.
Falsch verstandene Metaphern wirken im Internet jedoch nicht positiv und stellen oft unergonomische Hürden dar:

Print-Bereich

Das Internet ist ein eigenes Medium, für das man alle Inhalte mediengerecht anpassen muss. Eine einfache Übernahme von Bildern und Texten aus dem Druck-Bereich, vor allem aus dem weiten Feld der Firmen- und Produkt-Broschüren ist unergonomisch.

So darf der Slogan "Sprechen Sie mit uns" im Internet nur verwendet werden, wenn man auch derartige Sprach-Kommunikation im Internet anbietet. Dies steht im Gegensatz zum Print-Bereich, wo dies Inhaltlich eine andere Bedeutung hat.

Erzielung von Vertrauen

Vertrautheit und Wiederholung signalisieren uns Sicherheit.
Dies hat Vorteile beim Design, da mit konsistentem Layout aller Inhalte Vertrautheit und Vertrauen erzeugt wird.
Der Nachteil liegt bei routinemäßigen Handlungen, die gefährlich sind.

Darstellung von Gefahren

Menschen unterschätzen Risiken konstant, chronisch und gewohnheitsmäßig - sogar dramatisch in Bezug auf die eigene Person.
Dies führt dazu, dass man gestalterische Sondermaßnahmen ergreifen muss, bevor jemand einen folgenschweren Irrtum begeht (z.B. Löschen eines Eintrages in einer Datenbank).

Perspektivübernahme

Grundlage jeder Gestaltung ist die Perspektivübernahme. Die oft zu findende Anbietersicht, die betriebsinterne Bezeichnungen und Prozesse in den Vordergrund stellt, ist für externe Nutzer unergonomisch.
Mit Perspektivübernahme ist die Überlegung gemeint, was ein/e Endanwender/in angesichts der Situation denken könnte und wie die Person agieren würde?
Es handelt sich somit um die Fähigkeit, sich in die Situation der Benutzer/innen zu versetzen, ihre Probleme zu verstehen und ihre Sprache sprechen zu können.

Rund um das Sehen

Aus den zahlreichen Erkenntnissen hier eine kleine Auswahl der für das Internet wichtigsten Ergebnisse:

Rechts-Links-Achse

Im Denken der meisten westlichen Menschen existiert eine Rechts-Links-Achse, auf der zeitlich spätere Verläufe rechts anzuordnen sind und positive Zukunftsperspektiven sogar rechts oben erwartet werden.

Augen / Blick

Abbildungen von Personen sind auf Internet-Seiten sehr beliebt. Häufig wird jedoch die Blickrichtung nicht beachtet.

Elemente auf der rechten Seite

Der Scroll-Balken ist das wichtigste Bedienungselement für das Sichbewegen auf einer Internet-Seite. Folglich muss sich die Aufmerksamkeit der Nutzer auf die rechte Bildschirmhälfte richten.
Werbebanner, Logos oder eine Navigation auf der rechten Seite fallen deshalb besonders auf.

Wortlänge

Das Auge kann auf einen Blick bis zu 16 Buchstaben aufnehmen.
Längere Worte erschweren das Lesen und verringern die Lesegeschwindigkeit.

Peripheres Sehen

Das periphere Sehen ist keine aktive Handlung, sondern ein Reflex, gegen den sich der Mensch nicht wehren kann. Bei einer Abwehr dieser die Aufmerksamkeit erregenden Elemente werden wertvolle Aufmerksamkeitsressourcen verbraucht, die dann für die Aufnahme anderer Inhalte fehlen.

In den meisten Fällen empfiehlt sich deshalb ein vorsichtiger Umgang mit Eye-Catchern, wie Bannern, Laufschriften, blinkenden Elementen und Tickern. Wo ein Verzicht nicht möglich ist, sollte man sich bei ihrem Einsatz beschränken.

Schadensbegrenzung:

Gestaltung der Kommunikation

Kommunikation im Internet

Der Sender (Firma), die Botschaft (Inhalte), der oder die Empfänger (Sie), das Medium (PC mit allem Drum und Dran) und der Übertragungskanal (Kabel- oder Funknetz) sind im Internet relativ klar erkennbar.
Schwieriger wird es mit den zwei weiteren Elementen Inhaltsaspekt und Beziehungsaspekt, die einen großen Einfluss auf die Kommunikation nehmen.

Inhaltsaspekt

Die Information, die nicht nur aus Text besteht, sondern auch aus allen weiteren Elementen und vor allem deren Anordnung und Gestaltung.

Beziehungsaspekt

Am tückischsten ist der Beziehungsaspekt.

Einflüsse

Web-Elemente, die den Beziehungsaspekt zwischen Sender und Empfänger beeinflussen:

Hinweis

Erfolgreiche Kommunikation im Internet nutzt eine lebendige, persönliche, abwechslungsreiche Sprache.

Weiterführende Links

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